Ein Grabmal mit schlichtem schwarzem Stein, goldfarbener Inschrift und aufgesetztem Kreuz. Gottfried Abs ist vor der Neuanlage des Friedhofs an der Frauenberger Straße im Jahre 1888 verstorben. Daher darf angenommen werden, dass er auf dem Friedhof an der Kölner Straße beigesetzt und zu einem späteren Zeitpunkt umgebettet wurde – wahrscheinlich um 1916 – nach dem Tod seiner Frau mit dem Grabstein.
Schon 1801 werden zwei Tuchmacherfamilien mit dem Namen Abs im Einwohnerverzeichnis genannt. Ursprünglich stammte die Familie aus Oberaußem im heutigen Erftkreis. Die Vorfahren waren Landwirte. Gottfried Abs kam als Ackermann 1749 nach Euskirchen. Seine Söhne waren bereits Wollenweber. Zwei Generationen später – nämlich 1879 – errichteten die Geschwister Peter, Josef und Gertrud Abs „In den Benden” am Veybach ein großes mehrstöckiges Fabrikgebäude. Im Volksmund nannte man die Fabrik „Et Abse Möllche”.
Da die Geschwister unverheiratet waren, gaben sie schon vor 1890 die Produktion auf. Die Gebäude standen leer, ehe sie von Josef Deutschbein übernommen wurden, der dort 1892 die Nadelfabrik Deutschbein gründete. Dort wurden Nadeln und Sicherheitsnadeln für den Export, besonders nach England hergestellt.
Nach kurzen Episoden anderer Metallwarenhersteller bis 1948 wurde der Betrieb von der Glashütte „JOLA” GmbH übernommen. 1966 kaufte dann der als Vertreter bei der Glashütte beschäftigte Kurt Wokan aus der Konkursmasse das Gelände und betrieb bis 1982 unter dem Namen „Ingridhütte” eine gutgehende und weltbekannte Glasfabrik. Nach dem Konkurs und Abriss entstand auf dem Gelände Ende der 1990er Jahre ein Baumarkt, sowie Aldi und Hit-Markt.