Dieses 1950 errichtete Grabmal der Fabrikantenfamilie Alex Kleinertz besticht schon durch seine monumentale Erscheinung. Klare kubische Formen bestimmen das Bild, ohne die sonst üblichen Schmuckelemente zu verwenden. Ein schlichtes Kreuz in der Mitte betont das moderne Erscheinungsbild .
Die Familie Kleinertz entstammte nicht der sonst üblichen Landwirtschaft im ländlichen Umfeld, sondern soll einer Kölner Musikantendynastie entstammen, das ist aber nicht sicher überliefert. Wir wissen nur: Arnold Hermann Joseph Kleinertz zieht um 1840 als neuer Steuereinnehmer von Satzvey nach Euskirchen.
Er war in zweiter Ehe mit der Tochter eines Kaufmanns verheiratet. Aus der Ehe mit Anna Barbara Bruchmann gingen die beiden Söhne Moritz und Alex hervor. Die Söhne waren von früh an durch die im Elternhaus gepflegte Hausmusik künstlerisch erzogen und deshalb bei vielen musikalischen Veranstaltungen und Vereinen aktiv. Sie haben gemeinsam im Jahr 1862 die "Tuchfabrik Gebrüder Kleinertz" gegründet.
Das Betriebsgelände lag ursprünglich an der Kommerner Straße und wurde zur Bendenstraße hin erweitert. Heute befindet sich an dieser Stelle der Penny-Markt.
Im Jahre 1898 schied Alex Kleinertz aus dem Unternehmen aus und betätigte sich anschließend laut einer Familienchronik „zum Wohle seiner Vaterstadt als Stadtverordneter und Beigeordneter”.
Alex Kleinertz zählte 1907 zu den 50 Gründungsgesellschaftern der Euskirchener Gemeinnützigen Baugesellschaft. Bereits vorher war er Mitglied der Spargenossenschaft „Unitas“. Er war in erster Ehe mit Sibilla Wirtz verheiratet. Die hier beigesetzten Familienmitglieder stammen alle als Kinder oder Enkel aus dieser Ehe.
Die Tochter Barbara Kleinertz heiratete später einen Richard Schiffmann, natürlich aus der Tuchmacherdynastie Schiffmann. Wo man einmal dabei war, Tuch und Tuch zu verbinden, machte man in der Gründerzeit gleich munter weiter: Mit seinem Schwager Ferdinand Schiffmann gründete die Familie dann 1896 noch die Tuchfabrik "Schiffmann-Kleinertz". Sie lag später natürlich an der Veybachstraße - man brauchte ja jede Menge Wasser - und wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem Wiederaufbau war sie mit modernsten Maschinen ausgestattet und wurde bis 1960 betrieben. Das Gelände wurde 1999 an die Stadt Euskirchen verkauft und später das Veybachcenter mit dem Saturnmarkt errichtet.
Zu dem Bruder Moritz Kleinertz haben wir weitere Infos unter dem QR Code an dem Grabfeld 25.