Das Grab der Eheleute Caspar und Catharina Lückerath, ebenfalls eine Kernzelle der Euskirchener Tuchmacherfamilien ist ein um 1890 errichtetes Grabmonument in neoklassischer Form. Dreiteilig gestaffelt mit einem hohen Mittelteil, tempelähnlich mit zwei flankierenden toskanischen Säulen und einem Dreiecksgiebel mit Kreuzaufsatz. Das Monument und die sterblichen Überreste wurden 1927 von dem alten Friedhof auf der Kölner Straße hierhin versetzt.
Die Familie stammt aus der Eifel bei Bleiberg und ist ab 1660 in Euskirchen nachweisbar. Es waren Landwirte, Bierbrauer und Rot- und Lohgerber, später wechselte man von der Landwirtschaft zum Tuchmacher.
Caspar Lückerath gründete die an der Spiegelstraße im Zentrum der Stadt gelegene und nach ihm benannte Tuchfabrik. Sie wurde 1857 erbaut und schon mit Dampf betrieben, obwohl der Mühlbach noch offen an der Fabrik vorbeifloss. Es war bereits ein Gewerbebetrieb mit kaufmännischen Rechten.
Die Tuchfabrik C. Lückerath wurde zu einer weltbekannten Firma. Schon 1877 wurden Aufträge für Militärtuche nach Japan, Griechenland und in die Balkanstaaten und sogar nach China verarbeitet. Allein nach Griechenland wurden in den 1880-iger Jahren 200.000 Meter Tuche in nur 6 Monaten ausgeliefert.