Wenn Sie sich jetzt nach links drehen sehen auf dem Boden das Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten des Euskirchener MG-Bataillon 1.
Hergestellt wurde dieses Ehrenmal durch den Bildhauer Franz Brinkmann aus Recklinghausen. Es wurde enthüllt am 20. Sept. 1980 unter Teilnahme von 150 ehemaligen Soldaten mit Angehörigen.
Das Bataillon wurde im Okt. 1935 in Dortmund aufgestellt und war, was zur damaligen Zeit eine Seltenheit war, vollmotorisiert. Nach der Rheinlandbesetzung 1936 war geplant, dieses Bataillon in die zu renovierende und stark zu vergrößernde Kaserne an der Kommerner Straße in Euskirchen zu verlegen. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten konnte jedoch die Heizung nicht rechtzeitig fertiggestellt werden. Deshalb zog das Bataillon erst am 15. Januar 1938 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in die Kaserne ein. Noch am selben Tag feierten die Soldaten im Hotel Joisten, in der Concordia, im Deutschen Haus, in der Tonhalle und im Tivoli. Einiger diese Gebäude stehen heute nicht mehr. Sie wurden entweder im Krieg zerstört und nach dem Krieg abgerissen.
Am 18. Januar gab die Stadt Euskirchen einen großen Empfang im Hotel Joisten zu Ehren des Bataillons-Kommandeurs, Oberstleutnant Andrè. Den Eintrag im Gästebuch der Stadt dazu gibt es heute noch.
Das Bataillon hatte Anfang des Jahres 1940 eine Personalstärke von rund 1300 Soldaten. Diese stammten zu einem großen Teil aus Euskirchen und Umgebung, aus Düren, Aachen, Monschau, und dem nördlichen Ruhrgebiet. Ein weiterer Teil der Soldaten stammte von der Mosel und dem Saarland sowie aus dem damaligen Sudetenland.
Das Bataillon kämpfte 1940 in Frankreich und hatte dort 59 Gefallene oder an Ihren Verwundungen Verstorbene sowie 97 Verwundete. Nach der Beendigung des Frankreichfeldzuges zog das Bataillon, von der Bevölkerung gefeiert, am 31. Juli 1940 in Euskirchen wieder ein. Es war der letzte Besuch des Bataillons in Euskirchen. Kurz danach wurde es nach Bielefeld verlegt und dort umgegliedert in das Kradschützen-Bataillon 16 der neuen 16. Panzer-Division. Bereits im Juli 1941 wurde es nach großen Verlusten im Russlandfeldzug erneut umgegliedert in die Panzer-Aufklärungs-Abteilung 16.
Mit der 16. Panzer-Division kam das Bataillon nach Stalingrad und wurde dort vernichtet. Aus dem Bataillon gingen eine ganze Reihe von Generalen und Ritterkreuzträgern hervor.