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Gefreiter Rainer Langen

*12.12.1921 in Euskirchen

† 29.04.1942 in Braunsberg (Ostpreußen)

Rainer Langen war das achte und jüngste Kind von Heinrich Lange und Katharina, geb. Ehser, Langen. [Heinrich kam aus Mülheim und seine Frau Katharina war aus Niederelvenich. Nach der Eheschließung ließ sich die Familie in Euskirchen nieder. 

Rainer wurde am 12.12.1921 in Euskirchen geboren. Zwischen ihm und seinen Geschwistern bestand ein wesentlicher Altersunterschied. Innerhalb der Familie wurde er „Os Männ“ genannt.

Er besuchte die Schule in Euskirchen und machte dort seinen Abschluss. Aufgrund des leidenden Arbeitsmarktes fand er in der Region keine Arbeit.

Einer seiner älteren Brüder, Josef, war zum Arbeitsdienst in Lübeck eingesetzt. Dort war er zunächst als Vorarbeiter einer Fabrik, in der Militärflugzeuge hergestellt wurden, tätig. Dort traf er eine junge Wienerin namens Helli. Sie heirateten und ließen sich in Lübeck nieder. Dort kam ihr Sohn Rudi zur Welt.

Die Familie Langen schickte Rainer, in Begleitung seiner Mutter, zu seinem Bruder nach Lübeck. Josef hatte, mutmaßlich in der Fabrik, für Rainer eine Stelle gefunden. In Lübeck angekommen, verabschiedete sich Rainer von seiner Mutter. Es war das letzte Mal, dass die Beiden sich sehen würden.

Rainer lebte zunächst im Haushalt seines Bruders und seiner Schwägerin. Nachdem er seinen Lebensunterhalt gesichert hatte, zog er in eine eigenständige Bleibe.

Mit Ausbruch des Krieges wurde Rainer zum Kriegsdienst eingezogen. 1942 erlitt er im Kampf eine schwerwiegende Verletzung. Seine Familie wurde umgehend informiert.

Seine nächst-ältere Schwester Maria - auch „Mimi“ genannt – war damals 25 Jahre alt. Sie lebte mit ihrem Ehemann Toni und ihrem Sohn Hans-Jürgen in Euskirchen. Ihr Ehemann leistete wie Rainer, seit Kriegsbeginn Wehrdienst. Als die schlechte Nachricht von der Front sie erreichte, machte sie sich auf den Weg nach Braunsberg, um ihren Bruder zu sehen. Als sie das Lazarett, in dem Rainer untergebracht war, erreichte, war er noch am Leben und ansprechbar. Maria versicherte ihm: „Wir holen dich auf jeden Fall nach Hause“, aber er wusste, dass er seine Wunden nicht überleben würde. Am 29.04.1942 erlag der Gefreite Rainer Langen seinen Verletzungen. In einem Holzsarg, eingebettet in einen geschlossenen Zinksarg, wurde er nach Euskirchen überführt und dort auf dem Ehrenfriedhof beigesetzt. Er wurde 20 Jahre alt.

(basierend auf der Überlieferung seiner Nichte Hildegard Zauder, Tochter von Maria Langen.)