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Gedenktafeln im Vorraum der Trauerhalle

Der Bau einer neuen Leichenhalle war Mitte der 1950er Jahre eine unbedingte Notwendigkeit, da die bisherige Trauerhalle aus dem Jahre 1887 vollkommen unzulänglich war und sich darin weder eine würdige Aufbahrung der Toten ermöglichen noch eine Trauerfeier durchführen ließ.

In der Sitzung des Hauptausschusses vom 09.03.1956 teilte Stadtdirektor Josef Schumacher mit, dass der Tuchfabrikant Fritz Schiffmann der Stadt Euskirchen einen Betrag in Höhe von 10.000,00 DM zur Verfügung gestellt hat. Diese Summe sollte zur Errichtung einer Erinnerungsstätte für die Gefallenen und Vermissten des Weltkrieges verwendet werden. In der anschließenden Beratung war der Ausschuss der einhelligen Auffassung, dass die Errichtung einer Erinnerungsstätte mit dem notwendigen Bau einer neuen Leichenhalle geschaffen werden könnte.

Bereits zwei Monate später wurde dem Bauausschuss eine erste Entwurfsplanung mit Modell, erstellt durch den städtischen Dipl. Ing. Karl-Heinz Zeiger, zur Diskussion gestellt. 

Nach verschiedenen Änderungswünschen war der Bauausschuss mit dem Entwurf einverstanden, sodass am 03.02.1958 der Verwaltung der endgültige Auftrag erteilt wurde, die Leichenhalle nach dem Entwurf des Dipl.-Ing. Karl-Heinz Zeiger zu bauen. 

Da Umbettungen notwendig waren, wurde mit den Erdarbeiten zum Neubau der Leichenhalle erst Ende Juli 1958 begonnen. Die Hochbauarbeiten wurden durch die Firma Josef Schlösser ausgeführt. 

Mit der Herstellung der 19 Gedenktafeln aus Bronzeguss in modellierter Antiqua-Modanausführung wurde die Firma Ernst Strassacker aus Süssen beauftragt. Die Gesamtkosten hierfür betrugen 11.780,00 DM. Die Einweihung der Friedhofskapelle mit Enthüllung der Gedenktafeln für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege fand am 14.11.1959, am Tage vor dem Volkstrauertag, statt. Anfang 2018 wurde die Gedenkstätte verwüstet. Unbekannte hatten die 19 Bronzetafeln gestohlen. Im September 2019 wurden neue bronzefarbene Leichtmetalltafeln mit eingefräster Schrift im Wert von ca. 17.5000,00 € angebracht. Die Ausführung übernahm der Steinmetzbetrieb Langhammer aus Zülpich. Insgesamt ist eine ansprechende Optik entstanden. Darüber hinaus ist das Material für Diebe uninteressant.

Gedenkstein für Opfer der Vertreibung

Bruchstein/italienischer Granit mit Kreuz aus Bronze, hergestellt durch Bildhauer Langhammer; Maße: 1,8m x 1,4m x 0,35m

Im Juni 1975 stellten die Vereinigten Landmannschaften und der Bund der Vertriebenen den Antrag für die Erstellung eines Mahnmals in Form eines Gedenksteins. Auslöser war das Ende des Vietnamkriegs im April 1975 und die daraus resultierende Flüchtlingskrise. Am 04.04.1975          erfolgte die Enthüllung des Steins.